Geschichte des Wahlefeldsaals

1908
Introduced
Erbauung als Tanzsaal 
1914
Nutzung
Nutzung als Lazarett während des 1. Weltkrieges 
1939
Nutzung
Während des 2. Weltkriegs Nutzung als Kasino durch die Besatzungsmächte  
1950
Nutzung
Nutzung als Kino „Burgtheater“ 
1978
Schließung
Schließung des Kinos 
1997
Ankauf
Ankauf durch die St. Sebastianus Bruderschaft 1802 Neersen e.V. 
1998
Eröffnung
Eröffnung des Wahlefeldsaals als Vereinslokal und Veranstaltungsstätte
1908
Introduced
Erbauung als Tanzsaal 
1914
Nutzung
Nutzung als Lazarett während des 1. Weltkrieges 
1939
Nutzung
Während des 2. Weltkriegs Nutzung als Kasino durch die Besatzungsmächte  
1950
Nutzung
Nutzung als Kino „Burgtheater“ 
1978
Schließung
Schließung des Kinos 
1997
Ankauf
Ankauf durch die St. Sebastianus Bruderschaft 1802 Neersen e.V. 
1998
Eröffnung
Eröffnung des Wahlefeldsaals als Vereinslokal und Veranstaltungsstätte
2023
Jubiläum
25 Jahre Bruderschaftshaus

Festchronik 25 Jahre Wahlefeldsaal

Dieses Jahr feiern wir ein Viertel-Jahrhundert Wahlefeldsaal als Heimat der Schützen und „Gute Stube Willichs“. Es ist uns eine besondere Freude, dies in der Öffentlichkeit und mit den Bürgerinnen und Bürgern Willichs zu tun. 

Mit dem Bruderschaftshaus bieten wir seit nunmehr 25 Jahren  

  • unseren Mitgliedern einen Treffpunkt zum Gespräch und für ihre Gruppenversammlungen, 
  • unserer mitgliederstarken Jugendabteilung viel Platz zur Entfaltung von Jugendveranstaltungen, Freizeit- und Ferienangebote sowie Fortbildungen und 
  • unserer Schiessabteilung Raum für die Förderung des Schießsportes. 

Unsere Festschrift zum Jubiläum

Zum Öffnen der pdf-Dateien benötigen Sie den Adobe PDF-Reader. Der Adobe PDF-Reader ist eine kostenlose und frei verteilbare Software, welche die Darstellung und den Ausdruck von PDF-Dateien auf allen großen Systemplattformen ermöglicht. Neben dem Adobe Reader sind jedoch auch andere PDF-Anzeige-Programme erhältlich, die sich alternativ und häufig auch zusätzlich neben dem Adobe Reader verwenden lassen.

Zur Historie

Zur historischen Einordnung des Wahlefeldsaales – erbaut im Jahre 1908, also vor nunmehr 125 Jahren – müssen wir einige Jahrhunderte zurückgehen. Denn am 15. Februar 1644 verlieh der Freiherr Adrian Wilhelm von Virmond seinem Sekretär Fabricius und dessen Erben in Anerkennung der geleisteten Dienste ein Gut zum Lehen, das unter dem Namen „Uhlenbroich Erb“ bekannt wurde. 1655 ließ Fabricius das auf dem Grundstück stehende Gebäude abreißen und ein Haus mit Barockgiebel für 550 Reichstaler errichten. Im selben Jahr wurde ebenfalls mit dem Bau der Kapelle Klein Jerusalem in Neersen begonnen.  

Unter der Familie Horten war das Haus eine große Gaststätte (Hortenerb), es lag direkt neben der alten Minoritenkirche. Wenn auf Schloss Neersen Besuch weilte, wurden in der Gaststätte die Diener und die Pferde einquartiert. Über die Familien Gruttorfer und Knepperges gelangte die Gaststätte an Max Wahlefeld, der 1905 eine Schankkonzession hierfür erhielt. Er gliederte der Gaststätte 1908 einen Saal und einen Biergarten an. Im Sommer wurde hier selbst gemachtes Eis verkauft. Der damalige Biergarten entsprach der Fläche unseres heutigen Schützenplatzes mit der Vogelstange. 

Im ersten Weltkrieg

Im ersten Weltkrieg diente der Saal als Lazarett. Im zweiten Weltkrieg wurde er von den Besatzungsmächten als Kasino genutzt. Von 1950 bis 1978 beherbergte der Saal das Kino „Burgtheater“. In Pachtung vom damaligen Neersener Gastwirt wurde der ehemalige Tanzsaal von Josef Lieven und Gerda Weiß als „Burgtheater Neersen“ geführt, die an der Dünner Str. in Mönchengladbach-Neuwerk schon ein Lichtspielhaus „Burg-Theater“ betrieben. Nach einer aufwändigen Renovierung im Jahre 1958 begann für Neersen eine neue Zelluloid-Epoche. Am 1. Mai 1978, ein Jahrzehnt später als in Neuwerk, musste das Kino an der Hauptstr. 32 schließlich wegen fehlender Einnahmen geschlossen werden, die Bilder standen endgültig still. 

Das Hauptgebäude, entlang der Hauptstr, bis dahin Wirtschaft und Herberge im Besitz von Erwin Wahlefeld wurde im Juli 1958 als eines der ältesten Häuser in Neersen abgerissen und durch ein Geschäftshaus mit Wohnung im Obergeschoss ersetzt. Die ersten gewerblichen Mieter waren bei der Eröffnung im Mai 1959 die Apotheker Kurt Herrmann und die Lebensmittelkette COOP: Nachdem Kurt Herrmann seine Apotheke an die Malteserstraße verlagert hatte, übernahm COOP die freigewordenen Räume.  

Auf den Lebensmittelmarkt folgte später eine Zweigstelle der Drogeriekette Schlecker, die nach der Insolvenz des Unternehmens schließen musste. 2013 eröffneten Angelika & Masato Ito in dem Haus ein Blumengeschäft. Zur Jahreswende zieht ein Fahrradgeschäft in die Räume ein. 

Nach der Schließung des Kinos im Jahre 1978 wurde der Saal noch als Werkstatt bzw. als Lagerraum genutzt. Bereits seit 1965 hatte die Gemeinde Neersen das Vorhaben verfolgt, den Saal zu erwerben und ihn in einen Veranstaltungsraum umzuwandeln. Sie war bereit, dem Eigentümer Erwin Wahlefeld rund 110.000 DM zu zahlen. Ein Ankauf durch die Gemeinde kam jedoch nicht zustande.  

1981 wurden von der Stadtverwaltung Überlegungen angestellt, das Neersener Saalproblem durch den Umbau des alten Kinosaales zu lösen. Diese Pläne wurden jedoch fallen gelassen, als sich der Ankauf des benachbarten Biedemann-Saales anbot. 

Ein neues Vereinsheim

Unsere Bruderschaft war über Jahrzehnte in ihrem Vereinslokal – der Gaststätte Wilfried Neukirchen an der Virmondstraße – beheimatet, wo nicht nur alle Versammlungen und das traditionelle Wurstessen der Bruderschaft mit Königskrönung stattfanden, sondern auch der Vogelschuss am Schützenfestmontag veranstaltet wurde.  

Über einige Jahre suchte die Bruderschaft geeignete Räumlichkeiten, die es ermöglichten, den Schießsport wieder intensiver zu betreiben und auch den Nachwuchs der Bruderschaft zu betreuen. 

Aber alle Anfragen bei Eigentümern, die ein geeignetes Objekt besaßen, wurden abschlägig beantwortet oder waren für die Bruderschaft nicht zu finanzieren. Im Frühjahr 1997 entschloss sich der damalige Präsident Manfred Gumbinger, die Besitzerin des alten Kinosaales in Neersen – Frau Hedwig Wahlefeld – hinsichtlich ihres Saales anzusprechen.  

Nach kurzen Gesprächen stellte sich heraus, dass Frau Wahlefeld nicht abgeneigt war, den Saal an die Bruderschaft zu einem wohlwollend günstigen Preis zu verkaufen. Seitens der Stadt Willich wurde signalisiert, den Kauf und die Renovierung des Saales mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen.  

Am 21. September 1997 wurden der Saal in dem damaligen maroden Zustand noch einmal der Neersener Bevölkerung in einem Tag der offenen Tür gezeigt und gleichzeitig die neuen Pläne vorgestellt. Hierbei wurden erstmals „Bausteine“ für die Finanzierung des Saalumbaus verkauft.  

Renovierungsbeginn

Am 22. September wurde bereits mit den Renovierungsarbeiten begonnen.  

Der Bauplan sah vor, die Arbeiten innerhalb von zwei Jahren zu beenden. Die Einsatzbereitschaft der Schützen war jedoch so groß, dass absehbar war, dieses Ziel werde weit unterschritten. Bereits am 25. April 1998 konnte in dem noch nicht ganz fertigen Saal die erste Krönung, nämlich von Eckhard Esser zum Kaiser der Bruderschaft, vorgenommen werden. Am 24. Oktober 1998 war es soweit. Der in Rekordzeit fertig gestellte Saal wurde eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt. 

In Rekordzeit fertiggestellt

Durch die sehr engagierte und ausdauernde Arbeit der Handwerker und Bruderschaftsmitglieder konnte der ehemalige Kinosaal bereits nach einem Jahr zu einem Veranstaltungssaal mit Bühne, Thekenbetrieb, vollständig eingerichteter Küche, Kühlhaus und Lager umgebaut werden. Wenn wir heute bedenken, welche Energieleistung und Zusammenarbeit in der Bauphase geleistet wurde, können wir nur stolz und dankbar sein für die Entscheidung den Saal zu kaufen und in Eigenleistung umzubauen. Dies war eine vorbildliche Leistung der Mitglieder und Helfer und Anschauungsobjekt für nachfolgenden Generationen in der Bruderschaft.    

Schon in der Bauphase wurden Vorstands- und Mitgliederversammlungen sowie die Krönung unseres Kaisers Eckhard Esser und der erste Empfang der Gastvereine zum Schützenfest im Jahre 1998 im neuen Bruderschaftshaus durchgeführt. Das Bruderschaftshaus – aus eigener Hand geschaffen – wurde von den Mitgliedern der Bruderschaft vom ersten Tag als ihre neue Heimat gesehen und genannt.  

Die ersten Anfragen

Bald nach der Einweihung des Saales gab es Anfragen zur Vermietung des Bruderschaftshauses an Mitglieder sowie zunehmend an andere Vereine, Firmen und Organisationen außerhalb der Bruderschaft. Zeitgleich wurde in der Bevölkerung sowie in Politik und Verwaltung die Weiterentwicklung des Ortkernes in Neersen mit dem Minoritenplatz und der Freifläche am Rothweg diskutiert. Ein Projekt der 1990 er und 2000er Jahre war daher die Gestaltung des Ortkernes am Minoritenplatz unter Nutzung der Fläche zwischen Wahlefeldsaal und Rothweg zum Bau von Wohnungen und Einzelhandelsgeschäften.  

Vom ersten Tag nach der Eröffnung im Jahre 1998 war das Bruderschaftshaus als Heimat für die Schützen der St. Sebastianus Bruderschaft Neersen auch offen als Veranstaltungssaal für die Bürger, Firmen und Vereine, Parteien und öffentliche Organisationen. 

Was ist seitdem her passiert?

Seitdem hat es eine Vielzahl von Veranstaltungen hier im Saal gegeben: Vermietungen an Firmen für Tagungsveranstaltungen, Betriebsfeiern, Ausstellungen, Musikkonzerte, Veranstaltungen politischer Parteien, aber auch viele Familienfeiern und die alljährlichen Karnevalsveranstaltungen des Festkomitees Willicher Karneval, der Prinzengarde der Stadt Willich, der KG Schlossgeister und der Niersbienen. Das Wichtigste war für uns immer, unseren Saal jedem ernsthaften Interessenten zur Verfügung zu stellen, insbesondere Bürgern, Vereinen und Firmen aus Willich. Das gilt auch heute noch, wo der Saal längst schuldenfrei ist. 

Der Saal war also wie zu Zeiten seiner ersten Eröffnung als Tanzsaal im Jahre 1908 und des Burgtheaters ab 1950 ein Ort der Freude und der Geselligkeit.  

Das 20-jährige Jubiläum

Das 20-jährige Saaljubiläum feierte die St. Sebastianus Bruderschaft am 20. Oktober 2018 mit einem Tag der offenen Tür, einer Fotoausstellung und der Veröffentlichung einer Festschrift, die von unserer Homepage heruntergeladen werden kann oder als Printversion beim Vorstand erhältlich ist. In seinem Grußwort zu dieser Jubiläumsschrift würdigte unsere Präses Pastor Markus Poltermann das Bruderschaftshaus als „Herzkammer der Bruderschaft“ und in einer früheren Veranstaltung bezeichnete unserer ehemalige Bürgermeister Josef Heyes den Wahlefeldsaal als „Schmuckkästchen Willichs“.  

Bedeutung des Saals in der Gemeinde

Dies zeigt die Bedeutung des Wahlefeldsaales im Zentrum von Neersen deutlich und wir sind ein wenig stolz auf das, was wir hier geschaffen haben und weiter betreiben. 

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner